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Reisebericht Azoren

Reisebericht von Claudia Leimgruber Müller

21. – 28. September 2025

Im September 2025 war ich mit einer Gruppe auf den Azoren unterwegs und wir durften die Schönheit dieser einzigartigen Inselwelt entdecken. Dabei haben wir die ganze Vielfalt dieser atemberaubenden Region erlebet. São Miguel mit seinen tiefblauen Kraterseen, üppigen Teeplantagen und dampfenden Thermalquellen, sowie Terceira mit ihrem charmanten Städtchen Angra do Heroísmo, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die grüne Natur, die spektakulären Küstenlandschaften und die herzliche Gastfreundschaft der Menschen haben uns verzaubert.

Ein «Hoch» auf die Azoren»! Kommen Sie mit und lassen Sie sich im nächsten Juni auf der Zusatzreise von dieser faszinierenden Inselwelt begeistern!

Mit TAP flogen wir via Lissabon hinaus in den Atlantik, zu jener Inselgruppe, die zwischen Europa und Amerika liegt. Schon beim Anflug auf São Miguel liess sich erahnen, was uns erwartete. Sattgrüne Hügel, tiefblaue Kraterseen und das unendliche Blau des Ozeans.

Am ersten Tag unserer Reise machten wir uns auf den Weg in die Region Furnas. Um einen ersten Wow-Eindruck von der Insel zu gewinnen, hielten wir gleich zu Beginn am Miradouro de Santa Iria. Der Blick über die zerklüftete Küste, das satte Grün und den weiten Atlantik war schlicht atemberaubend und liess uns sofort spüren, dass die Azoren etwas ganz Besonderes sind.

Im Anschluss besuchten wir die traditionsreiche Teeplantage von Chá Gorreana, die ältesteTeeplantage Europas. Beim Spaziergang durch die Felder mit den saftig grünen Teebüschen fühlte ich mich fast wie in Sri Lanka. Der Duft frischer Blätter und die ruhige Atmosphäre machten diesen Stopp zu einem kleinen Highlight.

Danach führte uns die Fahrt ins Landesinnere. Beim Miradouro Pico do Ferro erlebten wir eindrucksvoll, wie schnell sich das Wetter auf den Azoren ändern kann. Erst Regen, dann Sonnenschein und plötzlich eröffnete sich vor uns ein grossartiger Ausblick auf den Lagoa das Furnas. Auf der Weiterfahrt bestaunten wir die vielen Ingwersträucher, die hier üppig wachsen, obwohl sie auf den Azoren als invasive Pflanzen gelten.

Ein ganz besonderes Erlebnis erwartete uns am Campo Fumarólico das Caldeiras da Lagoa das Furnas. Dort holten wir unser Mittagessen direkt aus der Erde, den berühmten Cozido, der in den dampfenden Erdlöchern über viele Stunden langsam gegart wird. Es war ein unvergesslicher Moment, das dampfende Gericht aus dem Boden zu ziehen und natürlich auch, ihn anschliessend zu geniessen.

Nach diesem ereignisreichen Vormittag verbrachten wir den Nachmittag im Terra Nostra Park. Ein Teil der Gruppe nutzte die Gelegenheit, im warmen Thermalbecken zu baden, während der andere Teil den riesigen botanischen Garten erkundete. Umgeben von exotischen Pflanzen und verschlungenen Wegen liessen wir den Tag entspannt ausklingen.

Mit vielen Eindrücken im Gepäck fuhren wir schliesslich via Vila Franco do Campo zurück nach Ponta Delgada, wo unser erster erlebnisreicher Tag auf den Azoren zu Ende ging.

Am nächsten Tag stand eigentlich ein ganz besonderes Erlebnis auf dem Programm, eine Walbeobachtungstour. In voller Montur, mit Schwimmwesten und Regenjacken ausgestattet, waren wir bereit, hinaus aufs Meer zu fahren. Doch Petrus hatte andere Pläne, das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung und die Tour musste leider abgesagt werden. Ich hoffe sehr, dass ich im Juni mehr Glück haben werde und dann die Giganten des Atlantiks bestaunen darf.

Einige besonders Mutige liessen sich von den Launen des Wetters jedoch nicht beirren und wagten trotzdem den Sprung ins Wasser. Typisch Azoren, wo sich Regen, Sonne und Wind manchmal im Stundentakt abwechseln. Zudem gab es für alle kurzfristig ein Alternativprogramm, ein Stadtrundgang durch Ponta Delgada. Zwischen den schwarz-weissen Basaltfassaden, den hübschen Plätzen und den kleinen Gassen wurde es keineswegs langweilig. Das Mittagessen im Restaurant Anfiteatro, das von angehenden Koch- und Servicemitarbeitenden geführt wird, war dann ein echtes Highlight und liess uns die Regendusche vom Morgen schnell vergessen.

Am Nachmittag führte uns der Weg an die wildromantische Nordostküste der Insel. An der Ribeira dos Caldeirões hielten wir inne und liessen uns Zeit, die Schönheit der Natur in vollen Zügen zu geniessen. Zwischen dichtem, tropisch anmutendem Grün stürzen sich Wasserfälle in die Tiefe, eingerahmt von mächtigen Farnen und blühenden Hortensien. Die Geräuschkulisse aus rauschendem Wasser sorgte für eine geradezu märchenhafte Atmosphäre, ein Ort, an dem man am liebsten einfach verweilen möchte.

Weiter ging die Fahrt in die Ortschaft Nordeste, die für ihre Ruhe und Ursprünglichkeit bekannt ist. Am Miradouro da Ponta do Sossego erwartete uns nicht nur ein grandioser Blick über die zerklüftete Küste und den endlosen Atlantik, sondern auch ein ganz besonderes Geschenk, ein Regenbogen, der sich über das Meer spannte und in den Wellen zu enden schien. Ein perfekter Abschluss für einen Tag voller Überraschungen.

Am letzten Tag auf São Miguel stand wohl die bekannteste Sehenswürdigkeit der Insel auf dem Programm: die «Zwillingsseen» Sete Cidades. Selbstverständlich nahmen wir uns auf dem Weg dorthin Zeit für einen Zwischenstopp in der Region Relva. Die Aussicht über die sanften Hügel der Insel war einfach beeindruckend.

Dort probierten wir lokale Käsespezialitäten und entdeckten das alte Aquädukt, das sich malerisch durch die Moorlandschaft schlängelt. Die Kombination aus sattgrünem Gras, dampfenden Feuchtgebieten und kleinen Wasserläufen vermittelte ein Gefühl, das mich fast ein wenig an Island erinnerte. Rau, ursprünglich und faszinierend zugleich.

Am Miradouro do Rei angekommen, bot sich uns erneut ein «Wow»-Moment. Die Aussicht über die beiden Kraterseen war atemberaubend. Diesmal hatten wir wirklich grosses Wetterglück und die Seen schimmerten in tiefem Blau und sattem Grün, ein unvergleichlicher Anblick.

Die Legende erzählt von einer Prinzessin und einem einfachen Bauernjungen, die sich heimlich verliebten. Als ihre Liebe entdeckt wurde, vergoss die Prinzessin blaue Tränen und der Bauer grüne Tränen, so sollen die beiden Seen ihre Farben erhalten haben. Beim Betrachten der Wasserflächen konnte man fast spüren, wie diese tragische, aber wunderschöne Geschichte die Landschaft geprägt hat.

Auf der Fahrt hinunter nach Sete Cidades machten wir einen Spaziergang entlang des grünen Sees. Das Wasser spiegelte die umgebenden Hügel wider, während wir die friedliche Atmosphäre genossen.

Nach dem Mittagessen fuhren wir wieder hinunter an die Küste. Wir hatten bereits einige beeindruckende Küstenabschnitte gesehen, doch auf den ausgekühlten Lavasteinen in Mosteiros zu stehen, die Gischt im Gesicht zu spüren und die Füsse in einem der natürlichen Pools zu baden, war ein ganz besonderes Glücksgefühl.

Mit vielen tollen Eindrücken im Gepäck verliessen wir am nächsten Tag São Miguel und flogen weiter Richtung Terceira, gespannt auf neue Abenteuer und die Schönheit der nächsten Azoreninsel. Auf Terceira angekommen, mussten wir aufgrund des angekündigten Hurrikans unser Programm etwas anpassen. Spoiler: Wir kamen glücklicherweise glimpflich davon und konnten trotzdem viele Highlights der Insel erleben.

Gleich zu Beginn unserer Zeit auf Terceira fuhren wir hinauf auf den Serra do Cume, 548 Meter über dem Meer. Schon hier bekamen wir einen ersten Eindruck davon, dass der Wind auffrischt. Der Stopp war wortwörtlich atemberaubend und bot uns einen herrlichen Blick über die sanft geschwungenen Felder, die Insel und die Küste.

Am Nachmittag führte uns die Fahrt weiter über die Praça de Toiros Richtung Feteira. Terceira ist bekannt für seine Stierkampfarena, in der der traditionelle Stierkampf noch immer zelebriert wird, allerdings in einer einzigartigen Variante, bei der der Stier durch Mut und Geschick des Cowboys geführt wird, statt ihm zu schaden. Auf dem Weg fiel uns auch auf, dass in nahezu jeder Ortschaft die charakteristischen Heiliggeist-Kirchen zu finden sind, farbenfrohe und einladende Gebäude, die das religiöse und kulturelle Leben der Insel widerspiegeln.

Den Tag liessen wir in Praia da Vitória ausklingen, bevor wir zum Abendessen in der historischen Pousada Forte de São Sebastião einkehrten. Ein gelungener Abschluss unseres ersten Terceira-Tages voller Natur, Kultur und kleinen Abenteuern.

In der Nacht zog Hurrikan Gabrielle über die Insel, doch am Morgen danach zeigte sich die Kraft der Natur in beeindruckender Form. Das Meer tobte mit kräftigem Wellengang und brandete spektakulär gegen die Küsten, ein Schauspiel, das wir so schnell nicht vergessen werden.

Am Nachmittag durften wir dann wieder hinaus und die kleine, beschauliche Stadt Angra do Heroísmo empfing uns von ihrer ruhigeren, sonnigen Seite. Die engen Gassen mit ihren bunten Fassaden, die charmanten Plätze und historischen Gebäude luden zum Flanieren ein. Besonders das UNESCO-Weltkulturerbe der Altstadt vermittelte einen wunderbaren Einblick in die Geschichte der Insel, während die ruhige Atmosphäre nach den stürmischen Stunden zuvor fast meditativ wirkte.

Am letzten Tag auf Terceira führte uns die Fahrt quer über die Insel nach Biscoitos, bekannt für seine zahlreichen Naturpools. Obwohl die Bademeister vor Ort für Sicherheit sorgten, entschieden wir uns dieses Mal gegen einen Badestopp und stattdessen für einen Besuch eines lokalen Weinguts. Es war eine faszinierende Erfahrung, Weine zu probieren, die mitten im Atlantik gedeihen und hier gekeltert werden. Die vulkanischen Böden und das maritime Klima verleihen ihnen einen ganz besonderen Charakter.

Am Nachmittag ging es für uns zum krönenden Abschluss doch noch aufs Wasser. Mit Speedbooten fuhren wir über den Atlantik zu den Ziegeninseln (Ilhéus das Cabras), kleinen unbewohnten Inseln direkt vor der Küste Terceiras. Das kristallklare Wasser, die schroffen Felsen und die hier lebenden Seevögel machten die Fahrt zu einem spannenden und zugleich friedlichen Erlebnis, ein perfekter Kontrast zu den Naturpools und dem Wein am Vormittag.

Den Abschluss des Tages und gleichzeitig unser Farewell Dinner genossen wir in der Quinta do Martelo. Das ausgezeichnete Essen, die freundliche Atmosphäre und die stimmungsvolle Umgebung boten den perfekten Rahmen, um diese einmalige Reise gebührend ausklingen zu lassen.

Ich freue mich sehr, unseren Gästen den Zauber das verborgene Paradies im Atlantik vom 17. – 24. Juni 2026 nochmals persönlich zeigen zu dürfen. Eine Reise für das gute Gefühl. «A vida é bela» – das Leben ist schön!

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