Reisebericht von Claudia Leimgruber Müller
8. – 14. September 2025
Im September 2025 war ich für Sie im Oman unterwegs, auf Rekognoszierungsreise für unsere Rundreise im März 2026. Dabei durfte ich die ganze Vielfalt dieses faszinierenden Landes erleben. Muscat mit seinen prachtvollen Moscheen und lebhaften Souks, Nizwa mit historischen Forts und farbenfrohen Märkten, das Jebel Akhdar Hochplateau mit seinen atemberaubenden Ausblicken und die Wahiba-Wüste, wo eine Nacht unter dem funkelnden Sternenhimmel wie ein Traum erscheint.
Eine Reise voller Kontraste, Eindrücke und Magie, sorgfältig von uns vorbereitet, damit Sie die Reise im kommenden Frühling in bester Begleitung geniessen können.
Da Oman Air sowie Edelweiss aktuell noch keine Direktflüge nach Muscat anbieten, reisten wir mit Etihad Airways via Abu Dhabi. Dank des Primeclass Arrival Fast Track Service verlief die Einreise reibungslos und in kürzester Zeit. So konnten wir unseren Aufenthalt im Sultanat Oman entspannt beginnen.
Am nächsten Morgen starteten wir früh mit unserem Besichtigungsprogramm. Als erstes Highlight stand die Sultan-Qaboos-Moschee auf dem Programm, eines der eindrucksvollsten Bauwerke des Landes und ein Symbol für den modernen Oman. Schon beim Betreten des weitläufigen Geländes beeindruckte uns die Architektur mit ihren eleganten Minaretten, geschwungenen Bögen und der grosszügigen Gartenanlage. Ein besonderes Erlebnis bot der Gebetssaal mit seinem prächtigen Kronleuchter aus Swarovski-Kristallen und dem riesigen handgeknüpften Teppich, der zu den grössten seiner Art weltweit zählt. Die friedvolle Atmosphäre, die sich über die gesamte Anlage erstreckte, hinterliess bei uns einen bleibenden Eindruck. Wichtig zu erwähnen ist die vorgeschriebene Kleiderordnung. Frauen müssen Arme, Beine und Haare vollständig bedecken, Männer sollten lange Hosen tragen. Nach dieser eindrucksvollen Besichtigung genossen wir zum Mittagessen unser erstes landestypisches Mahl. Serviert wurde eine Auswahl an Mezze-Vorspeisen, darunter Hummus, Baba Ghanoush und frisches arabisches Brot. Besonders erfrischend war der Minze-Zitronen-Saft, der uns bei den warmen Temperaturen eine willkommene Abkühlung verschaffte. Zum Abschluss durfte eine Tasse omanischer Kaffee (Qahwa) mit Datteln natürlich nicht fehlen.
Am Nachmittag setzten wir unsere Erkundungen fort. Selbstverständlich durfte ein Fotostopp beim Al Alam Palace, dem repräsentativen Palast des Sultans, nicht fehlen. Die farbenfrohe Fassade in Blau und Gold wirkte fast märchenhaft, eingerahmt von gepflegten Gärten und flankiert von den beiden imposanten portugiesischen Forts Mirani und Jalaili, die noch aus dem 16. Jahrhundert stammen und über dem Hafen von Muscat thronen. Von hier bot sich uns ein herrlicher Blick auf die Bucht, in der sich Tradition und Moderne harmonisch verbinden.
Ein weiteres Highlight war der Besuch des Mutrah Souq an der Corniche. In den engen, überdachten Gassen tauchten wir in die Welt orientalischer Düfte und Farben ein. Weihrauch, Gewürze, Silberarbeiten, bunte Stoffe und kunsthandwerkliche Schätze stapelten sich in den kleinen Läden. Hier spürte man die lebendige Handelsgeschichte Muscats, die seit Jahrhunderten von internationalen Einflüssen geprägt ist.
Zum Abschluss des Nachmittags fuhren wir etwas ausserhalb der Stadt zum Bait al Ghasham Museum. Dieses traditionelle omanische Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert gab uns spannende Einblicke in das Alltagsleben der omanischen Oberschicht jener Zeit. Die liebevoll restaurierten Räume mit ihren dekorativen Decken, Schnitzereien und Ausstellungsstücken vermittelten ein authentisches Gefühl für die Geschichte und Kultur des Landes.
Bevor wir den erlebnisreichen Tag beendeten, legten wir noch einen Stopp beim Royal Opera House Muscat ein. Das elegante Gebäude aus hellem Marmor gilt als kulturelles Aushängeschild des Oman. Schon von aussen beeindruckt die Anlage durch ihre klare Architektur, die arabische Tradition und moderne Elemente harmonisch vereint. Dieser Besuch zeigte uns, wie sehr der Oman Wert auf die Förderung von Kunst und Kultur legt. Ein würdiger Abschluss eines langen und eindrucksvollen Tages.
Am nächsten Morgen hiess es bereits Abschied nehmen von Muscat. Unsere Reise führte uns entlang der Küste in Richtung Sur. Den ersten Stopp legten wir am Bimah Sinkhole ein, einem imposanten Kalksteintrichter mit türkisblauem Wasser. Mit etwas mehr Zeit wäre hier sogar ein erfrischendes Bad möglich gewesen, doch wir setzten unsere Fahrt nach einer kurzen Besichtigung fort.
Die Strecke entlang der Küste bot beeindruckende Ausblicke und schon bald erreichten wir einen Strandabschnitt, an dem wir Meeresschildkröten beobachten konnten. Erstaunlich flink schwammen sie im Meer, sodass es uns trotz mehrerer Versuche nicht gelang, ein Erinnerungsfoto zu schiessen. Eine Begegnung, die dennoch unvergesslich bleibt.
Unsere Reise führte uns weiter zu den beiden Wadis Shab und Wadi Tiwi, wo wir jeweils kurze Stopps einlegten. Die tief eingeschnittenen Täler mit ihrem smaragdgrünen Wasser, den Dattelpalmen und schroffen Felsen gaben uns einen Vorgeschmack auf die landschaftliche Vielfalt des Oman. Unterwegs wurden wir ausserdem Zeugen einer besonderen Alltagsszene. Schüler wurden mit 4x4-Fahrzeugen zurück in ihre entlegenen Beduinendörfer gebracht, ein eindrückliches Bild des Lebens abseits der Städte.
Am späten Nachmittag erreichten wir schliesslich unser Tagesziel Sur. Bevor wir im Best Western Hotel eincheckten, besuchten wir noch die Dhow-Werft mit dem dazugehörigen Museum. Hier konnten wir den Schiffsbauern über die Schulter schauen und mehr über die traditionsreiche Kunst des Dhow-Baus erfahren. Besonders spannend war die historische Verbindung, dass die Insel Sansibar einst zum Oman gehörte. Ein Hinweis auf die lange Seefahrt- und Handelsgeschichte, die das Land bis heute prägt.
Heute hiess es früh aufstehen. Reko-Reisen sind definitiv weder Wellnessferien noch klassische Erholungsreisen 😉 Als erstes Ziel steuerten wir das traumhafte Wadi Bani Khalid an, eines der schönsten und bekanntesten Wadis im Oman. Schon beim Anblick der smaragdgrünen Wasserbecken, eingerahmt von hohen Felswänden und üppigen Palmenhainen, war klar, warum dieser Ort so beliebt ist. Kleine Brücken und Stege führen über die Pools, und das leise Plätschern des Wassers trägt zur friedvollen Atmosphäre bei. Ein besonderes Highlight ist das Baden in den klaren Naturpools. Dabei gilt: bedeckende Badekleidung ist Pflicht, das heisst für Frauen am besten ein T-Shirt und Leggings über der normalen Badebekleidung. Ich freue mich schon sehr darauf, im März mit meinen Gästen mehr Zeit an diesem wundervollen Ort verbringen zu dürfen.
Doch unser Programm führte uns weiter. Wir wurden sprichwörtlich «in die Wüste geschickt». Bevor es jedoch in die Wahiba Sands hineinging, mussten wir zunächst bei unserem 4x4 etwas Luft aus den Reifen lassen, damit die Fahrzeuge den weichen Sand besser bewältigen konnten. Dann ging es los: WOW! Schon nach wenigen Minuten umfing uns die endlose Weite aus goldenen Dünen.
Unser Ziel war das Star Gate Camp, und der Name ist hier Programm: Die Zimmer sind kleine Träume mitten in der Wüste, eingebettet zwischen die sanft geschwungenen Dünen. Leider mussten wir bald wieder weiter, sodass wir uns den Sonnenuntergang, den Sternenhimmel und den Sonnenaufgang vorerst nur vorstellen konnten. Umso schöner ist es, dass wir bei der Reise in März hier tatsächlich eine Nacht verbringen werden, ein einmaliges Erlebnis!
Die langen Fahrten durch den Oman machen hungrig, doch zum Glück finden sich entlang der perfekt ausgebauten Strassen viele Möglichkeiten für eine Stärkung. Besonders erfreulich: Neben typisch omanischen Snacks gibt es an zahlreichen Tankstellen auch guten Kaffee – manchmal sogar einen echten italienischen Espresso.
So langsam, aber sicher veränderte sich die Landschaft wieder, und in der Nähe von Nizwa tauchten am Horizont die majestätischen Berge auf. Unser Tagesziel, das Anantara Resort Jabal Akhdar, kam immer näher. Bevor wir jedoch die Auffahrt antreten konnten, passierten wir einen Check-Point, da die Strasse auf das Hochplateau ausschliesslich mit 4x4-Fahrzeugen befahren werden darf. Für uns glücklicherweise kein Problem und nach rund 40 Minuten Fahrt durch eine atemberaubende Berglandschaft erreichten wir schliesslich das Paradies: den Jebel Akhdar, den «Grünen Berg» des Oman.
Das Anantara Resort Jabal Akhdar liegt spektakulär auf rund 2.000 Metern Höhe direkt am Rand einer tiefen Schlucht. Schon beim Betreten der Anlage eröffnet sich ein atemberaubender Blick über das zerklüftete Canyon-Panorama, einer der schönsten Ausblicke des ganzen Landes. Das Resort verbindet auf elegante Weise omanische Architektur mit modernem Luxus: Weitläufige Innenhöfe, kunstvolle Holzschnitzereien und liebevolle Details schaffen ein authentisches Ambiente, während die grosszügigen Zimmer und Villen höchsten Komfort bieten. Ein Infinity-Pool mit Aussicht auf die Felsenlandschaft, der luxuriöse Spa und verschiedene Restaurants machen das Hotel zu einem Ort, an dem man sowohl entspannen als auch die Natur hautnah erleben kann.
Zum Abschluss dieses langen und eindrucksvollen Tages genossen wir im Restaurant Bellavista ein italienisches Abendessen, begleitet von einem guten Glas Rotwein aus Apulien. Ein perfekter Ausklang, der die Brücke zwischen dem Oman und der mediterranen Küche schlug.
Nach einer Nacht, in der die Luft auf über 2.000 Metern Höhe merklich kühler war als in Sur, machten wir uns am Morgen wieder auf den Weg hinunter nach Nizwa. Wir hatten das Glück, die Stadt an einem Freitag zu besuchen und damit Zeugen des berühmten Viehmarktes zu werden. Schon früh am Morgen versammeln sich Händler, Bauern und Kaufinteressierte auf dem Platz, um Ziegen, Schafe oder Rinder zu präsentieren. Die Tiere werden in einem Kreis vorgeführt, Gebote ausgetauscht, Hände geschüttelt, ein farbenfrohes, lebendiges Spektakel, das einen faszinierenden Einblick in das traditionelle Handelsleben des Oman gibt.
Natürlich durfte auch ein Besuch des Souks nicht fehlen. In den verwinkelten Gassen boten Händler alles an, was das Herz begehrt. Kostbaren Safran, frische Datteln, aromatischen Honig sowie Töpferwaren und traditionelle Dolche. Wer nach typischen Mitbringsel sucht, findet hier die wohl authentischste Auswahl.
Das bekannte Nizwa Fort haben wir diesmal nur von aussen bewundert. Stattdessen entschieden wir uns, das nahegelegene Jabreen Fort zu besichtigen. Eine ausgezeichnete Wahl, wie sich herausstellte. Die Festung aus dem 17. Jahrhundert gilt als eine der schönsten im Oman. Schon beim Betreten beeindruckte uns die Architektur. Massive Mauern, kunstvoll geschnitzte Holztüren und detailreiche Stuckarbeiten. Besonders faszinierend waren die aufwendig bemalten Holzdecken, die mit floralen und geometrischen Mustern verziert sind, sowie die zahlreichen Räume, die einen Einblick in das damalige Alltags- und Herrscherleben geben. Von Empfangssälen über Wohnräume bis hin zu geheimen Treppen und versteckten Durchgängen. Die Atmosphäre im Jabreen Fort ist spürbar ruhiger und intimer als in Nizwa, sodass man sich fast in die Vergangenheit zurückversetzt fühlt.
Nach diesem Ausflug in die Geschichte hiess es dann, ab in die Zukunft. Unser nächstes Ziel war das moderne Museum «Oman Across the Ages», ein architektonisches Meisterwerk und ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Tradition und Moderne miteinander verschmelzen. Die innovativ gestalteten Ausstellungen führen durch die gesamte Geschichte des Sultanats. Von den frühen Zivilisationen bis in die Gegenwart und zeigen eindrucksvoll, wie sich der Oman in den letzten Jahrzehnten zu einem modernen, dynamischen Land entwickelt hat, ohne seine Wurzeln zu verlieren.
Unseren letzten Tag in den Bergen verbrachten wir mit der sogenannten «Three Village Walk». Diese Wanderung führte uns durch eine atemberaubende Landschaft: zerklüftete Felsformationen, tief eingeschnittene Täler und immer wieder grüne Oasen mit Terrassenfeldern, die sich wie kunstvolle Stufen an die Berghänge schmiegen. Auf den schmalen Pfaden zwischen den Dörfern spürten wir, wie sehr das Leben hier seit Jahrhunderten von der Natur geprägt ist. Einfach, authentisch und gleichzeitig faszinierend.
Ein besonderer Stopp war der Besuch einer Rosenfarm. Schon jetzt war die Atmosphäre eindrucksvoll, wie überwältigend schön muss die Gegend ab März sein, wenn die berühmten Damaszenerrosen zu blühen beginnen? Aus ihnen wird das kostbare Rosenwasser gewonnen, das im Oman für Parfum, Süssspeisen und Zeremonien verwendet wird. Ein jahrhundertealtes Handwerk, das bis heute gepflegt wird.
Ausserdem erfuhren wir, dass es hier die Möglichkeit gibt, am Abend den klaren Sternenhimmel zu beobachten. Dieses Erlebnis mussten wir uns jedoch für ein anderes Mal aufheben.
Bevor wir die Rückfahrt nach Muscat antraten, blieb noch Zeit für einen Halt am berühmten Diana’s Point. Von diesem Aussichtspunkt, benannt nach Lady Diana, die in den 1980er-Jahren hier verweilte, bot sich uns ein letzter grandioser Blick über die weiten Täler und die Berglandschaft des Jebel Akhdar. Ein würdiger Abschluss unserer Tage in den Bergen, bevor es für uns zurück in die Hauptstadt ging.
Unsere Oman-Reise vom 23. März bis 3. April 2026 verspricht unvergessliche Erlebnisse. Als besondere Ergänzung werden wir diese Reise mit einem Aufenthalt in Salalah abrunden. Nebst spannenden Einblicken in die Geschichte des berühmten Weihrauchs haben Sie hier auch die Möglichkeit, im Anantara Al Baleed Resort das Strandleben zu geniessen. Das Resort liegt direkt am weissen Sandstrand und verbindet eleganten Luxus mit traditioneller omanischer Architektur. Die Anlage lädt zum Entspannen ein, sei es am Pool, im Spa oder bei einem Spaziergang entlang der Küste. Hier können Sie die wundervollen Eindrücke der Reise durch den Oman noch einmal Revue passieren und die Seele baumeln lassen.
Ich freue mich zudem sehr, unseren Gästen den Zauber des «Märchens aus 1001 Nacht» persönlich zeigen zu dürfen. Eine Reise für das gute Gefühl. Wie ein arabisches Sprichwort sagt: «Al-hayat jamila» – das Leben ist schön!