Reisebericht Polarnacht in der Finnmark Dezember 2022
Die weite, unberührte Natur des Nordens hat etwas Magisches. Diese Reise hat uns in die zauberhafte Welt der Polarnacht geführt. Tagsüber hat sich uns eine Winterwelt im langen, farbenprächtigen Dämmerlicht gezeigt, nachts haben wir den leuchtenden Sternenhimmel mit einem kleinen Polarlicht entdeckt. Eine nicht alltägliche Winterreise mit ihrem ganz eigenen Zauber – once in a lifetime!
Auf der Hinreise haben wir eine Übernachtung in Oslo eingeplant. Am Tag darauf flogen wir mit SAS direkt nach Kirkenes (die Distanz von Oslo nach Kirkenes ist grösser als von Zürich nach Oslo). Wir waren nun weiter östlich als Istanbul und St. Petersburg. Bei Ankunft waren wir überrascht, wie «hell» es ist. Die nicht vorhandene Sonne hatte ihren Höchststand erreicht. Das Hotel Thon, direkt am Fjord gelegen, ist 20 Minuten mit dem Taxi vom Flughafen entfernt. Gleich am Nachmittag ging es mit einem ersten Highlight los. Nachdem wir zusätzliche warme Winterbekleidung inkl. Helm erhalten hatten, fuhren wir mit dem Schneemobil zu den Königskrabben-Fangplätzen auf dem Eis. Nach der Fahrt sassen wir am Lagerfeuer im Lavvu und genossen die frisch zubereiteten Königskrabben.
Am nächsten Tag erkundeten wir mit unserem lokalen Guide Monika auf einer Rundfahrt Kirkenes und die Umgebung. Wir erhielten dabei einen interessanten Überblick über die Geschichte von Kirkenes, das tägliche Leben sowie die Beziehung zu Russland. Nachmittags fuhren wir nochmals zum Langfjorden. Inzwischen waren wir richtige «Snowmobil Profis». Die Tour führte uns durch eine spektakuläre Landschaft im Dämmerlicht.
Am dritten Tag in Kirkenes besuchten wir das Pasviktal. Das Tal verzauberte uns durch seine Weite, die verschneiten Bäume, den zugefrorenen Fjord und seinen Himmel in zarten Pastellfarben. Beim Besuch des Nationalparkzentrums erfuhren wir, dass hier auch der Bär heimisch ist. Da dieser glücklicherweise im Winterschlaf war, konnten wir unsere Rentiersuppe in aller Ruhe geniessen. Am Abend war eine Nordlichtjagd geplant. Da das Wetter jedoch andere Pläne hatte, erfreuten wir uns an den Neuschneemengen, die vom Himmel fielen.
Dass Kirkenes eine bewegte Vergangenheit hinter sich hatte, erfuhren wir als wir am nächsten Morgen «Andersgrotta», einen Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg, besichtigten. Am Nachmittag hiess es wieder aktiv sein. Mit Schneeschuhen ausgerüstet ging es durch das «Winterwunderland» von Kirkenes. Schneeschuhe sind eine uralte Erfindung, die von den arktischen Ureinwohnern seit Tausenden von Jahren genutzt werden. Diese «Friskluftaktivitet» bietet viel «Kos» - Glücksmomente in der Natur, die mit einem Nordlicht zusätzlich belohnt wurden. Am Abend besuchten wir das Schneehotel, mit seinen in Eis gehauen Zimmern. Insgeheim waren wir alle dankbar, dass wir in unser Hotel zurückkehren durften, und uns dort ein «warmes Bett» erwartete.
Zum Abschluss der Reise verbrachten wir einen Tag mit den Huskys. Das «Pasvikdalen» ist eines der letzten Wildnisgebiete in Europa. Die Tour führte uns durch den sibirischen Wald. Wir fuhren in unseren eigenen Hundeschlitten (2 Personen pro Schlitten) ca. 20 – 25 km. Es war ein wunderschönes und unvergessliches, wenn auch etwas anstrengendes Erlebnis. Die Kälte von -26 Grad sowie die heisse Suppe zum Abschluss des Wintertages im samischen Lavvu, werden uns immer in Erinnerung bleiben!
Nach sieben Tagen Winterwunderland in Norwegen, hiess es für uns Abschied nehmen von einem wunderschönen Land mit herzlichen Bewohnern.
Hat Sie das Polarnacht-Fieber auch gepackt? Wir werden die Reise im Dezember 2024 nochmals durchführen – once in a lifetime.