Reisebericht Venedig November 2021 und März 2022
Venedig – «la Serenissima». Wenn die ersten Sonnenstrahlen die Nebelschwanden durchbrechen und die historischen Bauten und Brücken in ein mystisches Licht tauchen, entfaltet die Stadt ihren besonderen Zauber. Die beste Zeit, Venedig zu entdecken ist für mich persönlich November bis März. Keine Touristenmassen, die sich durch die Gassen wälzen und in den Museen, Kirchen und Palästen ist es angenehm ruhig. Kommen Sie mit nach Venedig – Benvenuti a Venezia!
Nach einer bequemen Zugfahrt von der Schweiz via Mailand sind wir am Nachmittag am Bahnhof Venezia Santa Lucia angekommen. Bereits auf der Fahrt mit dem Wassertaxi zum Hotel erlebten wir das typische Venedig-Feeling vom Canale Grande aus. Unser Hotel Saturnia liegt im Stadtviertel San Marco, dem bedeutendsten der sechs setieri (Stadtviertel) Venedigs.
Nachdem wir uns mit «Chiccetis» (kleine Apérohäppchen) gestärkt hatten, führte uns der Weg direkt zur Piazza San Marco. Selbstverständlich haben wir auf dem kurzen Weg einen Blick in die vielen Boutiquen mit klangvollen Namen wie Prada, Gucci und Louis Vuitton geworfen. Und da war sie plötzlich – die Piazza San Marco. Napoleon nannte ihn den «schönsten Salon Europas», wir liessen die Erhabenheit des Platzes auf uns wirken, bevor wir die Basilica San Marco besichtigten. San Marco ist die einzige, byzantinische Kirche, die Venedig erhalten blieb. Zu den Highlights im Inneren zählen unter anderem die Mosaike, die man mit eigenen Augen bestaunen muss. Vor dem Abendessen genehmigten wir uns einen Aperitivo mit Blick auf den Campanile. Die traditionellen Caffè «Florian» und «Quadri» überzeugen auch heute noch mit Stil und Eleganz.
Den nächsten Tag verbrachten wir zu Fuss und per Vaporetto im Stadtteil San Polo. Während unserer Fahrt auf dem Canale Grande warfen wir einen Blick auf über 200 Palazzi und mehr als 15 Kirchen, die das Ufer säumen und sich im Wasser spiegeln. Nach der Überquerung des weltberühmten «Ponte di Rialto» erwartete uns ein Labyrinth aus Gassen, kleinen Geschäften sowie grosse und kleine «Campos» (Tipp: Planen Sie einen Besuch beim Kaufhaus Fondaco dei Tedeschi ein. Mit einer Vorreservation erhaschen Sie einen Blick über die Dächer von Venedig, der einfach atemberaubend ist!). Nicht der grösste Kunstliebhaber? Die Scuola Grande di San Rocco lässt alle staunen. Sechs solche «scuole» (Grosse Schulen, welche als Wohltätigkeitseinrichtung benutzt wurden) zählte Venedig einst. Der wahre Schatz zeigt sich im Innern, in Form grosser Werke des venezianischen Künstlers Tintoretto. Gleich gegenüber liegt die Frari Kirche (Santa Maria Gloriosa die Frari), die letzte Ruhestätte Tizians und Canovas. Nach so vielen Eindrücken besuchten wir ein «Barco» und stillten den kleinen Hunger mit Antipasti und einem Glas Wein. Am Nachmittag nutzten wir unsere Venezia Card und liessen uns mit dem Vaporetto durch die Stadt «fahren». Der Spaziergang zum Abendessen führte uns über die Accademia Brücke am Canale Grande, durch malerische Gassen und über kleine Brücken sowie zum Aussichtspunkt an der Punta della Dogana, am Fusse der Kirche Santa Maria delle Salute.
Der folgende Tag startete mit DEM Venedig Highlight. Bei Kaiserwetter fuhren wir mit dem Gondoliere durch die Kanäle von Venedig. Laut einer Sage entstand die Gondel, als der Halbmond vom Himmel fiel, um einem jungen Liebespaar Unterschlupf zu gewähren. Wieder festen Boden unter den Füssen, streiften wir durch das Viertel Castello. Im Arsenal in Castello findet auch die 1895 erstmal veranstaltete «Biennale di Venezia» statt. Die zweitbedeutendste Kirche von Venedig ist unter dem Spitznamen San Zanipolo bekannt. Santi Giovanni e Paolo beherbergt die steinernen Sarkophage diverser Dogen. Nach dem Mittagessen mit typischen venezianischen Spezialitäten besuchten wir die Peggy Guggenheim Collection, am Canale Grande gelegen. Ein Konzertbesuch der Interpreti Veneziani in der Chiesa San Vidal rundete den Tag ab. Die Musik von Antonio Vivaldi klingt bis heute nach.
Bevor wir am nächsten Tag mit dem Zug wieder direkt in die Schweiz fuhren, besichtigten wir den «Palazzo Duccale». Der Dogenpalast war 1000 Jahre lang Symbol und Stolz der Seerepublik. Selbstverständlich fehlte der Gang über die Seufzerbrücke nicht. Zum Abschluss der Reise genossen wir in einer Trattoria Spaghetti mit einem Glas «vino rosso», bevor wir mit dem Wassertaxi wieder stilecht zum Bahnhof fuhren.
Fazit: Venedig ist immer eine Reise wert. Ich bin bereits jetzt voller Vorfreude auf den nächsten Besuch – ci vediamo Venezia!